Das Völkerschlachtdenkmal Leipzig Sachsen

Frontansicht Völkerschlachtdenkmal LeipzigDas 19. Jahrhundert brachte Fluch und Segen in unsere Region. Es begann mit einem völlig neuen Gesicht in der Politik, Napoleon Bonaparte. Der 1769 auf Korsika geborene sorgte mit seinen Siegen in Schlachten gegen die Ägypter und Italiener für Aufmerksamkeit. Daheim machte er nun Front gegen den französischen Adel, der sein Heimatland total heruntergewirtschaftet hatte. Das Volk vertraute ihm und so kam er mit einem Staatsstreich 1799 an die Macht der neuen „Republik“. Ihm schwebte die Schaffung eines riesigen Weltreiches vor. Was ihm durch Hochzeiten seiner Geschwister nicht gelang,  versuchte er mit militärischen Auseinandersetzungen zu erreichen. So brach über ganz Europa ein Jahre andauernder Krieg herein, der größte bis zu jener Zeit. Dort, wo ihm die Machtübernahme gelang, erließ er Gesetze, die zum Teil noch heute gültig sind, wie das Dezimalsystem in den Maßeinheiten.
Die entscheidende Wende erfolgte mit dem Russlandfeldzug. Allein die Riesigkeit dieses Landes und dessen klimatische Bedingungen hatte er völlig falsch eingeschätzt. Zum kritischsten Jahr wurde 1813 für Sachsen. Noch im Frühjahr war er siegreich mit seinen Verbündeten auf dem Vormarsch gen Dresden. Am 2. Mai kam es zu einer Schlacht bei Großgörschen nahe Leipzig, nur 3 Tage später bei Gersdorf nahe Colditz. In beiden ging er als Gewinner hervor. Allein wie er in den wenigen Stunden seine Soldaten zu Fuß, mit Pferd und Wagen über diese damaligen schlechten Straßen gebracht hat, ist mehr als erstaunlich. Es war eine logistische Meisterleistung. Doch bereits im Herbst drehte sich der Spieß um, er unterlag in den Gefechten. Am 16. - 19. Oktober 1813 tobte vor den südlichen Toren Leipzigs die bisher größte Schlacht. Etwa 600.000 Soldaten aus 12 Nationen standen sich in den 3 Tagen gegenüber, 92.000 so schätzt man, verloren dabei ihr Leben. Die Zahl der Verwundeten und derer, die später dadurch starben, ist noch weit höher. Die napoleonischen Truppen waren vernichtend geschlagen worden, eine Kapitulationsurkunde wurde unterzeichnet. Auch nachdem die Schlacht längst beendet war, kamen auch Zivilisten im Raum weit um Leipzig herum an Seuchen, Hunger und sich rasch ausbreitenden Krankheiten  qualvoll zu Tode.

Dieser verheerenden Schlacht zum Gedenken wurde 100 Jahre später das Leipziger  Volkerschlachtdenkmal eingeweiht. Gefertigt ist es aus Beton und Stahl, ummantelt mit Granitblöcken aus dem nahe gelegenen Beucha. Über der Eingangstür wacht der Erzengel Sankt Michael, der Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches. Seine darüber in Stein gemeißelte Losung „Gott mit uns“ sollte nicht in Erfüllung gehen. Schon 1 Jahr später begann der 1. Weltkrieg mit noch viel mehr Opfern, als in jener Schlacht bei Leipzig.
Das Völkerschlachtdenkmal ist noch heute eine am häufigsten besuchte Stätte Leipzigs. Es gehört zu den beliebtesten Fotomotiven, die Touristen gern mit nach Hause nehmen. 

Anschrift

Völkerschlachtdenkmal
04299 Leipzig
Strasse des 18. Oktober

0341 / 2416870

Frontansicht Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Frontansicht Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Eingang Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Eingang Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Treppenaufgang Völkerschlachtdenkmal Leipzig