Vom Altenburger Land nach Colditz
Tour: Altenburg – Leinawald – Gnandstein – Wüstenhain – Rüdigsdorf – Kohren Sahlis – Streitwald – Frohburg – Prießnitz – Bad Lausick – Buchheim – Colditzer Wald – Colditz (ca. 49km)
Im Südwesten des Landkreises Leipzig ist die juristische Grenze zwischen den Freistaaten Sachsen und Thüringen. Einer der viel befahrenen Radwanderwege führt vom Altenburger Land kommend in unsere Region. Kultur und Landschaft kennen keine Grenzen, sie reizen uns überall unterwegs, sie zu sehen und zu erleben.
Wir verlassen hinter der Skatstadt Altenburg über den Leinawald (L 2460), an dessen Rand sich der Flugplatz Nobitz befindet Thüringen. Unser nächstes Ziel ist die Burg Gnandstein, eine unserer schönsten mittelalterlichen Burgen. Über Generationen blieb sie trotz Höhern und Tiefen im Besitz derer von Einsiedel. Nach einer empfehlenswerten Besichtigung geht es über Wüstenhain nach Rüdigsdorf. Dieser kleine Umweg lohnt sich, statt den direkten, kürzeren Weg nach Kohren-Sahlis zu nehmen. Gegenüber der Gaststätte „Lindenvorwerk“ ist eine kleine Attraktion zum Austoben, ein Irrgarten. Begeben wir uns nun in Richtung Töpferstadt Kohren Sahlis, so sollte man auf jeden Fall dem Schwind-Pavillon, der etwas versteckt rechts im Park liegt, einen Besuch abstatten. Zwei mächtige Wehrtürme ragen als Ruinen der verfallenen Kohrener Burganlage aus den Bäumen. Dem Marktplatz gibt der Töpferbrunnen eine einmalige Note. Er erzählt uns, mit welcher Kunst sich die Einwohner einst ihr täglich Brot verdienten. Lassen Sie uns über Streitwald weiterziehen nach Frohburg. Wer viel Wert auf das Genießen der Natur liegt, kann seine Tour auch über einen kleinen Abstecher zu den Eschefelder Teichen unterbrechen. Sie waren schon ein Magnet für unseren Bekannten Colditzer Tierfotografen Helmut Drechsler. Frohburg war wie Kohren-Sahlis auch eine Töpferstadt. Diese Erinnerungen finden wir vielfach in der Stadt. Im Schloss Frohburg, das oberhalb der Wyhra steht, ist ein speziell dafür ausgestattetes Museum eingerichtet. Das nächste Ziel sollten auf jeden Fall Schloss und Rittergut Prießnitz sein. Beides liegt als großer Vierseitenhof beieinander, inmitten des Dorfes. Nach einem Besuch setzen wir unsere Tour fort in die Kurstadt Bad Lausick. Zwei große Kliniken, die nach 1990 entstanden, setzen die alte Kurstadttradition fort, ein großer Park sorgt für Entspannung. Wenn wir das Städtchen verlassen, begeben wir uns über Buchheim in Richtung Colditz. Der idealste, erholsamste Weg führt durch den Colditzer Wald. In seine heutige Struktur wurde er nach 1820 von August Cotta umgestaltet. Über das „B“ radeln wir am Jägerstein vorbei in Richtung Waldausgang. Kurz muss man auf die B 176 auffahren, kann sie nach wenigen Metern aber schon wieder in Richtung eines der ältesten Ortsteile der Stadt Colditz, Thumirnicht, verlassen. Etwa diesen Weg nahmen Napoleons Truppen schon im Mai 1813, als sie nach einer gewonnenen Schlacht in Großgörschen in Richtung Dresden zogen. Ein weiteres blutiges Gefecht fand nur wenige km hinter Colditz statt, die Schlacht bei Schönerstädt. Aus Thumirnicht geht es die „Hohle“ hinunter über die Zwickauer Mulde in das Zentrum der Altstadt, überall begleitet mit einem Blick auf das über der Stadt thronende Schloss.