Das KZ Buchenwald in Thüringen

Haupttor KZ BuchenwaldNur wenige km von der thüringischen Stadt Weimar entfernt liegt die Gedenkstätte einer unrühmlichen Epoche deutscher Geschichte, das KZ Buchenwald. Im Juli 1937 wurde auf dem Ettersberg mit dem Bau  begonnen. Anfangs war es zur Inhaftierung politischer Gegner der Nationalsozialisten gedacht, später zu einem der größten und berüchtigtsten Arbeitslager auf deutschem Boden erweitert. In den Jahren zwischen 1937 und 1945 waren etwa 266.000 Menschen aus allen Ländern Europas hier inhaftiert. Die Zahl der Todesopfer schätzt man heute auf 56.000. Wer körperlich nicht zur Arbeit geeignet war, wurde sogleich an der „Rampe“ aussortiert und wanderte in die Gaskammern. Andere Häftlinge, die man als noch „brauchbar“ einstufte, wurden als Ersatz für die durch den Krieg fehlenden Arbeitskräfte als billige Zwangsarbeiter in die Außenlager geschickt. Sie wurden vorwiegend in der Produktion für Rüstungsgüter eingesetzt. Solche Standorte hatten wir im Muldental auch in Flößberg bei Bad Lausick und in Colditz. Letzteres wurde erst Ende 1944 in einem Nebengebäude der Steingutfabrik eingerichtet, als die vorrückende Ostfront die Produktion von Kriegsmaterial in Polen nicht mehr ermöglichte. Das Colditzer Außenlager wurde im Februar 1945 evakuiert, die Häftlinge auf einem Todesmarsch nach Theresienstadt gebracht. Wie viel davon überlebten, ist unklar. Unter den Colditzer Zwangsarbeitern waren auch Henryk Golde und Wilhelm Samelson (Häftlings-Nr. 114660). Letzterer, der Buchenwald überlebte, initiierte ein weltweit aktives Kunstprojekt zum Gedenken an die 1,5 Mio. Kinder, die in den Konzentrationslagern zu Tode kamen. Kinder bastelten für jedes Kind einen Schmetterling. Gemeinsam mit Prof. Hans Molzberger und Studenten aus Houston / Texas weilte diese Aktion mit einer Ausstellung im Sommer 2013 auf Schloss Colditz.
Archivfoto vom April 1945 KZ Buchenwald
Das KZ Buchenwald wurde im April 1945 von amerikanischen Truppen befreit. Was man dort vorfand, überstieg jegliche, menschliche Vorstellungskraft. In einer von den Amerikanern befehligten Besichtigung wurden die Einwohner Weimars gezwungen, sich den Ort des Grauens vor ihrer Haustür selbst anzusehen. Viele davon waren total erschüttert. Bis 1950 wurde das Lager noch einmal von den sowjetischen Besatzern als Speziallager genutzt, was wiederum etwa 7.000 nicht überlebten.
1958 errichtete die DDR eine Nationale Mahn- und Gedenkstätte. Etwas unterhalb des Lagers wurde die Straße der Nationen mit dem Glockenturm und einer von Fritz Cremer geschaffenen Figurengruppe eingeweiht. In zwei riesigen Becken liegt verborgen unter dem Rasen die Asche von 56.000 Toten – heute unvorstellbar.
Die Lagerbaracken sind fast alle abgerissen worden, 1991 fand die Neugestaltung statt. Zu sehen sind heute wichtige Gebäude des einstigen Lagerbetriebes, wie das Krematorium und  andere Nebengebäude. Das Hauptgebäude mit seinem markanten Eisentor  „JEDEM DAS SEINE“ ist symbolisch für alle Konzentrationslager.       

Anschrift

Gedenkstätte Buchenwald
99427 Weimar
Auf dem Ettersberg

03643 / 430200
E-Mail senden
www.buchenwald.de

Leben hinter Stacheldraht KZ Buchenwald

im Krematorium KZ Buchenwald

Gedenksteine an alle KZs

Wachturm mit Krematorium KZ Buchenwald

Eingang zur Gedenkstätte KZ Buchenwald

Die Straße der Nationen KZ Buchenwald

Asche Massengräber KZ Buchenwald

Glockenturm mit Cremer Gruppe

Für jedes tote Kind ein Schmetterling