Die Hubertusburg in Wermsdorf Sachsen

Luftbild Hubertusburg Wermsdorf
Der 30jährige Krieg hatte den höfischen Feiern eine Pause auferlegt. Erst ab etwa 1685 flammte es auch in Wermsdorf wieder auf. Inzwischen herrschte „August der Starke“ über Sachsen, auch ein Freund der Jagd und des üppigen Hoflebens. Die beliebte Parforcejagd wurde wieder aufgenommen.
Europa hatte sich verändert, in Frankreich regierte Ludwig XIV., der Sonnenkönig. Vor den Toren von Paris ließ er das Schloss Versailles errichten, wo sich der gesamte Adel Europas versammelte. Im fernen Osten hatte Zar „Peter der Große“ 1703 die Stadt St. Petersburg gegründet, der europaweite Ausstrahlung mit „Katharina der Großen“  fortgeführt wurde. Dem wollte „August der Starke“ natürlich in Nichts nachstehen. Am 03.11.1721, zur Hubertusjagd gab er den Befehl zum Bau eines neuen Jagdschlosses, der Hubertusburg. 1721 bis 1733 wurde daran kräftig gebaut. Schon nach der ersten Fertigstellung galt es als das am besten ausgestattete Jagdschloss Europas.

Erst aus der Luft betrachtet offenbart sich dem Besucher der überwältigende Gesamteindruck dieses Bauwerkes sächsischer Kultur. Es wurde zum Aushängeschild August dem Starken. Alljährlich wurde die Hubertusjagd ausgetragen, die dem Schutzpatron der Jagd, Hubertus von Lüttich, gewidmet war. Diese Feierlichkeiten erforderten einen enormen Personalaufwand, die ganze Umgebung von Wermsdorf wurde zu Frondiensten verpflichtet, von Unterbringung der Gäste bis hin zu deren Beköstigung. Dieses üppige Hofleben verschlang natürlich Unsummen von Geld. Zum heutigen Aussehen wurde unter KF Friedrich August II. die Hubertusburg 1731 – 1751 nochmals umgebaut. Durch sein verschwenderisches Staatsgebilde hatte sich Sachsen allerdings in eine anwachsende Verschuldung manövriert.
1756 kam es zum 7jährigen Krieg. Die Allianzen wechselten mehrmals, die Sachsen hatten inzwischen das preußische Schloss Charlottenburg zerstört. Als Rache für diese Schmach überfielen die Preußen Sachsen und verwüsteten auch die Hubertusburg. Bis auf die kleinsten Details wurde alles ausgeplündert, verschont geblieben ist nur durch ein Wunder die im linken Teil des Hauptgebäudes befindliche katholische Kirche. 1763 wurde nach zähen Verhandlungen der Frieden von Hubertusburg geschlossen, damit dieser 7jährige Krieg beendet. Noch einmal geriet die Hubertusburg zwischen die Fronten. Als 1813 in und um Leipzig die Völkerschlacht tobte, die Napoleonischen Truppen geschlagen, wurde Wermsdorf eine der Aufnahmestation für die Verletzten, von denen  viele nicht überlebten. Schätzungsweise wurden außerhalb des Ortes am Lindigt und anderen Massengräbern 12 – 13 Tausend Tote verscharrt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Hubertusburg weiter als medizinische Einrichtung genutzt. Seit der Wiedervereinigung erfolgte eine nun schon über Jahrzehnte andauernde Sanierung dieses Komplexes, die noch Jahre andauern wird. Heute präsentiert sie sich als touristische Attraktion, ist wahrlich einen Besuch wert.

Anschrift

T-Info Wermsdorf
04779 Wermsdorf
Altes Jagdschloss 1

034364 / 81132

Einstige Verwaltung Hubertusburg Wermsdorf

Einstige Pferdeställe Hubertusburg Wermsdorf

Pferdeschwämme Hubertusburg Wermsdorf

Einstige Hundeställe Hubertusburg Wermsdorf

Eingang - Foyer Hubertusburg Wermsdorf

Saal Hubertusburg Wermsdorf

Schlosskirche Hubertusburg Wermsdorf